Feldbahnromantik ade

Unser letzter umfassender Überblick liegt etwas weiter zurück, daher soll an dieser Stelle die aktuelle Gesamtsituation der javanischen Zuckerfabriken kurz beschrieben werden. Bei vielen Fabriken, auch denen, die schon in den 80ern ihre Dampfloks einmotteten, stehen die Maschinen immer noch geschützt in der Remise. Die „Qualität“ der abgestellten Ma-schinen reicht von Schrottlok bis nahezu einsatzfähig. Vom Niedergang der Dampftraktion und dem Einsatz auf den Felder waren jahrgangsweise oft mehrere Fabriken betroffen, so Mitte der 80er, Ende der 90er und in 2003. Fast alle Fabriken nutzen die Eisenbahn heute nur noch im Werksgelände von der Lkw-Verladung zum Brecher. Ist im folgenden von Feldbahnstrecken die Rede, sind Trassen außerhalb der Werkstore zu den Zuckerrohrplantagen gemeint In der Saison 2005 waren auf 14 Fabriken insgesamt noch 54 Dampflokomotiven im (fast) täglichen Einsatz, im einzelnen : Spitzenreiter sind Sumberharjo und Tasik Madu mit je 7 Maschinen, gefolgt von Tersana Baru und Sragi mit je 6 Lokomotiven, Gempol-kerep setzte noch 5,  Pangkah, Merican und Olean je 4 Maschinen, Purwodadi hatte 3 Einsatzloks, Jatibarang, Pagottan und Asembagus begnügten sich jeweils mit zwei Dampfloks und zu guter letzt genügten Kanigoro und Rejosari je 1 Maschine. Die Fabriken sind von West nach Ost geordnet. Schon lange vom zuständigen Ministerium forciert, arbeiten nun einige Fabriken bis in den Oktober. Weitere Artikel zum Thema mit Ortsangaben und Reisemodalitäten finden sich in FE II/2000, FE II/2003 und FE I/2004.

Alle 3 süd-westlich von Cirebon gelegenen Zuckerfabriken Kadhipaten, Jatiwangi und Gempol wurden in den Jahren 1999, 1997 und 1995 geschlossen und sollen in 2003 samt ihrer Lokomotiven dem Erdboden gleichgemacht beziehungsweise der Wiederverwertung zugeführt worden sein. Damit wäre auch die seinerzeit dienstälteste Diesellok auf Java aus dem Jahre 1920 und dem Hause Oberursel im Hochofen gelandet. Einzig von Gempol haben drei Dampfloks auf Tersana Baru bis zum heutigen Tag im aktiven Dienst überlebt,  Gempol D4-12 schmückt das Eisenbahnmuseum im Freizeitpark Taman Mini in Jakarta und Gempol C3-10 soll gar zu einer Touristikbahn nach Jambi auf Sumatra gegangen sein.

Sindanglaut : Die zwei Feldbahnstrecken wurden letztmalig in der Saison 2003 mit Dampf bedient, meist nach Anbruch der Dunkelheit. Bis dahin wurden täglich 4 Maschinen angeheizt. Inzwischen reichen Dieselloks für die verbliebenen Rangierarbeiten im Werk aus.

Bei der kleinen Karangsuwung arbeitet man wohl seit ihrer Gründung 1896 überwiegend mit Rindern und Traktoren. Eine kleine Schöma soll hier abgestellt sein.

Tersana Baru : Diese große Zuckerfabrik stellte ihren zuletzt spärlichen Streckendienst mit dem Ende der Saison 2004 ein und baute diese auch gleich ab. Der überwiegend deutsche Fuhrpark umfasst für den werksinternen Verschub noch immer fast 30 Lokomotiven, alljährlich sind darunter 6 Einsatz- und 2 Reserveloks  (Nr. 1, 2, 3,  6, 11, 12, 18 und 20) der dampfenden Zunft. Mit von der Partie sind die inzwischen letzten aktiven D-Kuppler von Jung und Maffei auf Java.

Banjaratma und Ketanggungan Barat wurden 1997 und 2001 geschlossen. Bis zuletzt war man auf die Dampftraktion angewiesen. Letztere hatte eine Verbindung zur Tersana Baru, die teilweise noch eine zeitlang von dort befahren wurde.

Jatibarang - sehenswert wegen ihrer Couillet mit Henschel-Kessel, vier alten Schöma aus dem Jahre 1950 und einem Rundlokschuppen -

stellte mit dem Ende der Saison 2004 ihren Betrieb auf den Feldbahnstrecken ein, auf denen zuletzt nur noch Diesel ihre Arbeit fanden. Durch die frei gewordenen Kapazitäten schrumpfte der dampfende Einsatzbestand in 2005 auf zwei Maschinen (Nr. 1 und 5), die meist  nur die Leerzüge bespannten. Ende 2005 ging die lange im Freien bei der Drehscheibe abgestellte Mallet Nr. 9 (Jung 4878/1930) nach England.

Pangka gehört zu den wenigen Betrieben ohne herbe Einbrüchen in den vergangenen Jahren. Immer noch ziehen 4 Dampfloks  (Nr. 1, 2, 3 und 10) die beladenen Züge von der Verladung ins Werk. Für den neu eingerichteten Museumsbetrieb bastelte man zwei vierachsige Personenwagen. Beeindruckend sind die C1’h2t Maschinen aus dem Hause Jung – sehr ähnlich unserer DR 99 3451 aus den neuen deutschen Bundesländern -  und betagte Dieselloks von Schöma und Moes.

Sumberharjo : Zuerst die gute Nachricht : Diese Zuckerfabrik  - vielleicht wegen ihres wenig spektakulären Fuhrparks  (D-Kuppler von Ducroo und OK) zuweilen rechts der Hauptstrasse liegen gelassen - setzte im Jahre 2005 immer noch eine beachtliche Flotte (Nr. 3, 4, 6, 7, 9, 10 und 11) auf verschiedenen Linien in die Felder ein. Die schlechte Nachricht : Man kann die Maschinen bei Rangierarbeiten auf den Feldern zwar gut bewundern, andererseits werden die schweren beladenen Züge bei Dunkelheit oder kurz zuvor in die Fabrik gebracht.

Sragi : Für diese Zuckerfabrik war 2003 die letzte Saison, in der noch das umfangreiche Schmalspurnetz in westlicher Richtung von der Fabrik mit Dampf und Diesel befahren  wurde. Dabei kamen die Lokomotiven zur Restauration auch in die Remise der vor Jahrzehnten stillgelegten und als Ruine noch vorhandenen Zuckerfabrik Comal. Im dortigen Depot werden bis dahin auch Untersuchungen an Lokomotiven durchgeführt und ein paar besondere Schätzchen aufbewahrt. In der folgenden Saison halbierte sich dank frei gewordener Dieselloks der

Bestand an eingesetzten Maschinen auf ein halbes Dutzend (Nr.  5, 7, 10, 12,  16 und 17).  Nr. 1 (Krauss 4045/1899) und Nr. 14 (OK 10750/1923) gingen im Jahre 2005 schließlich nach England.

Madukismo : Mitte der 50er Jahre mit herzlicher Unterstützung aus unseren neuen deutschen Bundesländern erbaut und ausgestattet, besteht der gesamte Diesellokbestand aus 17 Loks des Typs Ns4 von LKM. Die Pläne für einen geplanten Museumszug mit einer Borsig B1’n2t, die 1993 von Tersana Baru hierhin verfrachtet und umgespurt (!) worden war,  haben sich zerschlagen, die Schrottlok ist aber noch vorhanden.

In Kalibagor hieß es nach dem Ende der Saison 1997 Lichter und Dampf aus. Je einer der Maffei D-Kuppler ging nach Sumberharjo und Gondang Baru. Die Borsig Mallet steht ebenfalls noch bei Sumberharjo in der Halle, meist nicht sehr fotogen flankiert von hohen Holzstappeln.

Auf Cepiring hieß es mit dem Ende der Saison 1997 Schotten dicht. Bis dahin waren noch 5 Dampfloks im Einsatz.

Bei Gondang Baru und dem angegliederten Zuckermuseum mit drei interessanten Exponaten der Schienenzunft gibt es fortgeschrittene Planungen für einen Touristikzug. Die planmäßige Dampftraktion endete mit der Saison 1998.

Die beiden bei Solo gelegenen Mühlen Ceper und Colomadu beendeten beide in den 90ern ihren Dampflokeinsatz mit der Werksschließung. Ende 2005 wurde eine der beiden Mallet aus dem Hause Jung von Ceper nach England verbracht. Nr. 5 und Nr. 7 von Colomadu überlebten bis jetzt bei Tasikmadu.

Tasikmadu : Nachdem der Streckendienst  vor langer Zeit eingestellt wurde, konnten sich die Dampfloks fast unverändert im Rangierbetrieb halten. Einsatzfähig sind etwa 7 Dampfloks (Nr. I, III, V, VI, VII, XIV und 5 II), die mehrmals täglich auch auf der kurzen „Kleinbahnstrecke“ von der Lkw-Verladung zum Werk außerhalb der Fabrik zu bewundern sind.

 

Auf leisen Sohlen kam auf Soedhono mit seinen interessanten Stütztenderlokomotiven die Dampftraktion zum Erliegen. 2001 war schließlich die letzte Saison in der noch eine Dampflok sporadisch im Einsatz zu sehen war

 

Purwodadi : Solange es die imposante Stahlgitterbrücke von der Verladung zum Werk noch „mitmacht“ ist auch in 2006 mit einem seit Jahren unveränderter Dampfeinsatz zu rechnen. Der beladene Zug erhält dabei auf dem letzten Stückchen von kurz vor den Werkstoren bis hinein in das Fabrikgelände eine Schublok. Erstmals waren in 2005 dafür nur 3  (Nr. 5, 10 und 16) statt bisher 4 Maschinen unter Dampf.

Pagottan gehört zu den Zuckerfabriken um Madiun, die sich über mehr als ein Jahrzehnt mit einem Einsatzbestand von ein bis zwei einsatzfähigen Dampfloks neben der regulären Dieseltraktion  hervortaten. In 2005 hielten die letzten betriebsfähigen Luttermöller (Nr. 6 und Nr. 7) von OK die Dampffahne hoch.

Tot gesagte leben länger ! Auf Kanigoro mit ihren in blau gestrichenen Maschinen unterstützt noch immer ein OK D-Kuppler (Nr. 6) die Dieselzunft. Im Weiteren steht der letzte C-Kuppler von Borsig auf Java als Reserve zur Verfügung (Nr. 1)

Dritte im Bunde der um Madiun ist Rejosari, wo in der Saison 2005 der Dienst ausschließlich mit Diesellokomotiven begann. Später während der Saison kam dann doch wieder im Wechsel eine der beiden  OK D-Kuppler (Nr.6 oder Nr.7) zum Einsatz, ersatzweise auch die Getriebelok SALAK (Nr. 10). Schon 1997 war darüber hinaus nur noch die Luttermöller Schlepptenderlok aus dem Hause Henschel aktiv. Eine weitere Rarität, wenn auch nicht mit Dampf, ist die wohl letzte OK S15 der Bauart Cdm, die noch als Nr .15 ihre Runden dreht. Nach einer Modernisierung bei Steyr im Jahre 1973  hat der Aufbau etwas sein ursprüngliches Aussehen eingebüsst, ihre Herkunft kann die Maschine aber nicht verleugnen. Eine gleiche Lokomotive existierte zuletzt nur noch bei Gempolkerep wahrscheinlich bis in die 80er. Sie ist inzwischen verschwunden.

Vierte und letzte im Bunde bei Madiun ist Rejooagung - in den 80ern voll verdieselt. Von der Dampflokgeschichte sind außer einer Denkmallok und dem Rundlokschuppen keine Spuren mehr zu finden. Den Feldbahnbetrieb mit den Diesel stellte man 2002 ein, um die Loren im Werksverschub höher beladen zu können. Immerhin kehrte eine der insgesamt 10 von Hanomag nach Indonesien gelieferten D-Kuppler zur Berliner Pioniereisenbahn „nach Hause“ zurück.

Merican : Einige der wenigen Fabriken, bei denen die Dieseltraktion in den letzten Jahren kaum Einzug halten konnte und wegen öffentlicher Strassen mitten durch das Werksgelände gut zugänglich. Aktiv sind hier die 100-jährigen B1n2t Kuppler von OK mit schwer beladenen Zügen und der letzte Borsig D-Kuppler - baugleich mit der  DR 99 3312 der Muskauer Waldbahn - (Nr. 2, 4, 5 und 6).

Die Mühle Lestari ist noch in Betrieb, die Dampfloks sind allerdings schon lange Geschichte. Die Luttermöller, eine Vulcan Iron Works und eine weitere OK konnten sich nach Gempolkerep retten. Auch von den einst 12 Diesellokomotiven wird keine mehr gebraucht, nachdem man schon lange auf Trecker umgestiegen war.

Pesantren und Ngadirejo besaßen zuletzt baugleiche Mallets von Ducroo. Erstere war die vorletzte Fabrik, die noch – sieht man von der „Museumslok“ bei Semboro ab - deutsche Mallets unter Dampf vorhielt. Bald waren es weltweit die letzten Mallets im Planeinsatz. Den Regeldienst besorgten bis zum Ende der Saison 2003 die Ducroo-Maschinen.  Zweitere hatte nur noch eine Ducroo im Einsatz, die am Seil die Wagen zum Brecher zog. Es ist unwahrscheinlich, mir aber nicht bekannt, ob sicht dort noch eine Zugmaschine auf Schienen hielt.

Bei Modjopangung genügt heute eine Einsatzlok aus dem völlig inhomogenen Diesellokpark für die paar Meter von der Lkw-Verladung zur Fabrik. Den Rest besorgen Ochsen.

Jombang Baru wurde im Jahre 2000 auf Proteste der Anwohner hin geschlossen. Auf der nahe gelegenen Cukir dieselt es noch ein bisschen dank Schöma.

n der etwas schwieriger zugänglichen Gempolkerep - schon lange ohne Feldbahnstrecken aber mit einer idyllischen feldbahnähnlichen Trasse im Werksgelände – ist das Gleichgewicht von Diesel und Dampf erfreulicherweise seit Jahren unverändert. Im Einsatz sind meist 5 Maschinen (04, 12, 15, 18 und 19), darunter gleich zwei der Bauart Luttermöller.

Bei den drei kleinen Fabriken Tulangan, Krembung und Watutulis -westlich von Sidoarjo nicht weit voneinander entfernt – liegt der Dampflokeinsatz Jahrzehnte zurück. Da nicht ganz so dicht besiedelt hatten die ersten zwei - zuletzt in 2003 gesehen – ein gemessen an der Größe der Fabrik beachtliches romantisches Feldbahnnetz durch kleine Dörfer entlang holpriger Strassen mit deutschen Dieselloks in Betrieb. Krembung wurde als erste Fabrik in Anfang der 50er mit einem halben Dutzend Schöma – dem heutigen Fuhrpark - komplett verdieselt.

Zwischen Sidoarjo und Modjokerto liegt die kleine 1998 geschlossene Krian, auf der viele Jahre ein schrottreifer Henschel B-Kuppler die einzige Lokomotive war.

Ebenfalls bei Sidoarjo direkt an der alten Hauptstrasse liegt Candi. Heute treiben nur noch zwei verschiedene Schömatypen im Werksgelände ihr Unwesen und zwei Schrotthaufen in Form einer Mallet und einer Vulcan Iron Works, einst übernommen von Rejoagung, rosten im Freien vor sich hin.

Kedawung gehört zum Kreise der schon lange verdieselten Fabriken, allerdings hat man 1989 ein Agro Tourist Programm gestartet und kann mit der Dampflok und selbst gebastelten offenen „Personenloren“

 

eine der Strecken ein Stückchen weit befahren.

Rendeng gehört zu den zahlreichen Fabriken, die schon in den 80ern den Dampfloks adieu sagten. Zum gleichen Zeitpunkt wurde auch das 900 mm-Netz geschlossen. Auf 700mm stehen noch zwei Schöma und vier Japaner zur Verfügung.

Trangkil : Im Jahre 2003 gab es kein schönes Erwachen für die Eisenbahn-fotografen auf Java, denn eine der letzten intensiv mit Dampfloks  - und dazu auch noch bei Tageslicht – befahrenen Feldbahnen hatte ihren Streckendienst mit dem Ende der vorausgegangenen Saison eingestellt. Innerhalb kurzer Zeit wurde das gesamte Schienenmaterial geräumt  und die romantische Fahrt mit kleinen aber kräftigen B-Kuppler von Jung und BMAG (Nr.2 und Nr. 3) vor schwersten Zügen auf Steigungen und an der Hauptstrasse ent-lang war zu Ende. Zwei Jahre röchelte es noch zeitweise auf den Schienen im Werk,

Han Merapi (10354 A W).jpg

So sieht eine Zuckerrohr-Dampflok als stationärer Dampfspeicher im Jahre 2003 aus : Hanomag 10354 ex Krebet Baru bei der PT Kasin in Malang

in der Saison 2005 war keine Dampflok mehr im Einsatz. Inzwischen kehrte die Satteltank-Tenderlok (Nr.4) nach England zurück. Einen Besuch wert ist dennoch der völlig inhomogene Diesellobestand, darunter die einzige LKM Ns4 auf Java – außer bei Madukismo (bei Yogyakarta) – und eine alte OK MD2B.

Pakis Baru wurde 1999 geschlossen. Bis zuletzt waren 5 äußerst gepflegte Lokomotiven im Werk unter Dampf, die Dieselloks besorgten den Streckendienst. Dabei waren auch die zwei letzten aktiven Hanomag D-Kuppler. Die einzige Mallet und ein B-Kuppler - beide von OK - gingen im Jahre 2004 nach England

Auf Kebonagung war bis 2003 täglich eine der zwei letzten Henschel im Wechsel mit dem werksinternen Verschub beschäftigt. Ein Hanomag D-Kuppler ging als Denkmal nach Bali, die Luttermöller ereilte das gleiche Schicksal beim Werk.

Nicht weit davon entfernt finden wir die grosse Fabrik Krebet Baru, wo schon in den 80ern der Traktionswechsel vollzogen wurde und heute keine Spuren mehr zu finden sind. Eine Mallet und ein Hanomag D-Kuppler sollen  schon 1987 nach Australien gegangen sein. Den zweiten der einst hier eingesetzten drei Hanomag D-Kuppler entdeckte ich 2003 in einem gepflegten Zustand als Dampferzeuger in einer Lederfabrik in Malang beim alten Bahnhof. Wo einst über 20 Dampflokomotiven wuselten, tun das heute noch mehr Dieselloks, allerdings die meisten vom gleichen Typ (Schöma CFL60DCL) und nur noch innerhalb der Werkstore.

Modjo bei Sragen hat vermutlich nie Lokomotiven eingesetzt.

Bei Situbondo nahe beieinander liegen die kleineren Fabriken Gending, Pajarakan

und Wonolangan, die sich in dieser Reihenfolge zwischen 1984 und 1997 vom Dampf verabschiedeten und jeweils nur einen kleinen Diesellokpark von knapp einem halben Dutzend Stück aufweisen.

Jatiroto : Neben dem sehenswerten Dampflokfriedhof und einer Denkmallok bietet die Fabrik seit 20 Jahren nur noch etwas für den Diesellokfan. Die kleineren deutschen Dieselloks finden sich im Werksgelände, die japanischen Dieselloks treiben sich noch auf einem in südlicher Richtung umfangreichen Feldbahnnetz umher.

Semboro : Die letzte betriebsfähige Mallet auf Java und die junge Jung aus dem Jahre 1961 stehen für Charterfahrten zur Verfügung ( Nr. 15 und 29). Ansonsten voll verdieselt mit einem sehenswerten Dampflokfriedhof und zwei immer noch aktiven feuerlosen OK C-Kupplern im werksinternen Verschub, hält dieser Zustand seit 10 Jahren an.

De Maas: 1999 wurden Dampflokeinsatz und Werk abgewickelt.

Mit Sumberharjo ist Olean die einzige Fabrik mit einem überwiegend dampfbefahrenen Feldbahnnetz in Richtung Duwet und Semiring und das auch noch zu teilweisen fotogenen Zeiten und Schwerpunkt jeder organisierten Reise. Man sollte sich unbedingt die Zeit nehmen, die Züge auf die Felder zu begleiten, auch Mitfahren ist kein Problem. Im Einsatz sind 4 Lokomotiven (Nr. 1, 4, 5 und 7).

Bei Situbondo liegen wiederum gleich drei Fabriken benachbart. Wringinanom hatte zuletzt noch je einen Dampfer von Ducroo und OK auf den Feldern, durch die Übernahme gebrauchter Diesel wurde dies 2001 Geschichte. Die anderen zwei, Panji und Prajekan wurden Mitte der 80er Jahre voll verdieselt. Panji ist heute nur noch etwas

Besonderes für den „Schöma-Freund“ und nennt darüber hinaus auch 3 Diema sein eigen, ein Hersteller, der bei den Zuckerfabriken oft nur in Einzelstücken vertreten ist. Dennoch kann auch der Feldbahnbetrieb entlang der viel befahrenen Hauptstrasse und mit den - zum Ärgernis der hier von und nach Bali rasenden Lkws - mehr oder weniger provisorisch verlegten „Bahnübergängen“ begeistern.  Jahrelang schon warten die Luttermöller bei Prajekan  in der Halle auf bessere Zeiten oder die Schrottpresse.

Weit im Osten, aber unbedingt einen Abstecher wert, liegt Asembagus. Zwei Dampflokomotiven, jetzt in grün, zuvor in knalligem rot-orange sind auf den Feldern im Einsatz. Manchmal geht es aber auch sehr beschaulich zu. Gegen Bezahlung wird auch die Linie durch die Stadt zum Hafen mit gedeckten Güterwagen bedient.

 

[1] Bergmann, Uwe : Sweet Steam, Röhr-Verlag, Krefeld, 1981 (Neuauflage 2006)

 

[2] Dickinson, Rob : Steam in Java 2005 [internationalsteam.co.uk/trains/java05.htm]

 

[3] Gardiner, Ray : Indonesia Industrial Railways Sugar Mills List [unveröffentlicht]

 

[4] Merte, Jens und Stresow, Dietmar : Lieferlisten

 

[5] Illert, Andreas : Dampflokeinsatz auf Java, Röhr-Verlag GmbH, Krefeld, Fern-Express 2/2003, ISSN 0933 7598